
*14. Oktober 1630 Den Haag
†8. Juni 1714 Hannover-Herrenhausen
Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg und Kurfürstin von Braunschweig-Lüneburg
als zwölftes Kind im holländischen Exil geboren
Vater: Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz („Winterkönig“)
Mutter: Elisabeth Stuart, Tochter König Jakobs I./VI. von England und Schottland
Bruder: Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz
Nichte: Liselotte von der Pfalz, Herzogin von Orléans (mit ihr wechselt sie die meisten ihrer Briefe)
1641: am Hof der Mutter im Haag
Spätsommer 1650-Oktober 1658: Reise über Düsseldorf (Besuch bei Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg), Köln, St. Goar, Oppenheim, Mannheim nach Heidelberg (September). Aufenthalt bei ihrem Bruder Kurfürst Karl Ludwig in Heidelberg im „Landeskommissariat“. Sorgt für dessen Kinder Elisabeth Charlotte und Karl.
1653-1654: Regensburger Reichstag
8. Januar 1653: das Kurfürstenpaar sowie die Pfalzgräfinnen Sophie und Elisabeth treffen feierlich in Regensburg ein
30. September 1658: heiratet in der Schloßkapelle in Heidelberg Herzog Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg (1629-1698) aus dem Haus der Welfen
6. Oktober 1958: Sophie reist nach Hannover ab
Juni 1659: Kurfürst Karl Ludwig schickt seine Tochter Elisabeth Charlotte (1652-1722) zu seiner Schwester Sophie nach Hannover, um das Kind dem Einfluß seiner Mutter zu entziehen
1660: Geburt des ersten Sohnes Georg Ludwig (†1727, seit 1714 als Georg I. König von Großbritannien)
1661: Geburt des Sohnes Friedrich August (†1690, fällt im Krieg gegen die Türken)
1662: Herzog Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg wird Fürstbischof von Osnabrück. Sophie und Ernst August ziehen nach Iburg
1664/65: Sophie reist nach Italien (über Heidelberg)
1666: Geburt des Sohnes Maximilian Wilhelm (†1726, kaiserlicher Feldmarschall)
1667: Bau eines repräsentativen Schlosses in Osnabrück
Fahrt nach Frankreich zu ihrer Nichte Liselotte von der Pfalz (mit ihrer Tochter incognita)
1668: Geburt der Tochter Sophie Charlotte (†1705, seit 1701 Königin in Preußen, nach ihr ist das Schloss Charlottenburg in Berlin benannt)
1669: Geburt des Sohnes Karl Philipp (†1690, fällt im Krieg gegen die Türken)
1671: Geburt des Sohnes Christian Heinrich (†1703, ertrinkt in der Donau beim Feldzug gegen die Franzosen)
20. September 1671: Sophies Neffe Kurfürst Karl II. von der Pfalz (1651-1685) heiratet in Heidelberg durch ihre Vermittlung und in ihrer Anwesenheit die Prinzessin Wilhelmine Ernestine von Dänemark. Die Ehe bleibt kinderlos.
1674: Geburt des Sohnes Ernst August (†1728, Herzog von York und Albany, Bischof von Osnabrück)
1679: Herzog Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg wird regierender Herzog von Hannover und bezieht die Residenz Hannover
28. August 1680: Kurfürst Karl Ludwig stirbt bei Edingen
1680: Herzog Ernst August erbt von seinem Bruder Johann Friedrich das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
Ausbau des Schlosses Herrenhausen als Sommerresidenz
1692: Herzog Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg wird für seine Dienste dem Kaiser gegenüber mit der Verleihung der neunten Kurwürde belohnt. Offiziell wird er Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg genannt, gemeinhin jedoch als Kurfürst von Hannover bezeichnet. Sophie, Kurfürstin von Hannover, läßt den Garten der hannoverschen Residenz in Herrenhausen im Stil der niederländischen Barockanlagen anlegen
Februar 1698: Herzog Ernst August stirbt
1701: in England wird der antikatholische Act of Settlement erlassen, der bestimmt, daß von nun an nur protestantische Erben Anspruch auf den englischen Thron erheben können. Die protestantische Sophie als Tochter der englischen Prinzessin Elisabeth und Cousine König Jakobs II. steht unvorhergesehen an zweiter Stelle in der englischen Thronfolge. Sophie von der Pfalz ist die nächste lebende protestantische Verwandte des Königshauses.
7. Juni 1714: Sophie stirbt im Garten in Herrenhausen auf ihrem Abendspaziergang
1. Augustjul./ 12. August 1714greg.: Anne Stuart (*1665, seit 1707 die erste Königin des Königreiches Großbritannien) stirbt im Kensington Palace, London (letzte britische Königin des Hauses Stuart)
1714: Sophies Sohn Georg Ludwig, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg (Hannover) (1660-1727), besteigt als Georg I. den britischen Thron. Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover bis 1837
Literatur:
Ulrich Ackermann: Die Italienreise der Kurfürstin Sophie von Hannover. Fremdheitserfahrungen einer Fürstin des Barockzeitalters (Akademische Schriftenreihe. Bd. V144968) 2010
Francis Evans Baily, Sophia of Hanover and her times. London 1936
Karin Feuerstein-Praßer, Sophie von Hannover (1630–1714): „Wenn es die Frau Kurfürstin nicht gäbe …“. Regensburg 2004
Mathilde Knoop, Kurfürstin Sophie von Hannover. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. 32: Niedersächsische Biographien. 1) (Nachdruck der Ausgabe Hildesheim 1964). Hannover 1999
Adolf Köcher, Sophie (Kurfürstin von Hannover), in: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 34. Leipzig 1892, S. 665–671
Thea Leitner, Skandal bei Hofe. 2004
Otto von Malortie, Der Hannoversche Hof unter dem Kurfürsten Ernst August und der Kurfürstin Sophie. Hannover 1847
Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover. Ein höfisches Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert, hg. v. Martine Trauschke, aus dem Französischen übersetzt von Ulrich Klappstein, Wallstein Verlag 2014
Alheidis von Rohr, Sophie Kurfürstin von Hannover (1630-1714). Begleitheft zur Ausstellung. Mit einem Beitrag von Waldemar R. Röhrbein. Hannover 1980
Martina Trauschke (Hg.), Sophie von Hannover. Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover.Ein höfisches Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert . Göttingen 2014
Sean Ward, „P.S. under dach bringen“. Die Heidelberger Jahre der Prinzessin Sophie von der Pfalz, späterer Kurfürstin von Hannover, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, hg. vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 17 (2013), S. 61-84
Weblinks:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/pfalz/liselott/sophie.htm (Bild)
http://www.fembio.org/frauen-aus/hannover/sophie-von-hannover.shtml (Britta Quebbemann)
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sophie_von_der_Pfalz&oldid=98634587