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Otto Schmeil

*3. Februar 1860 Großkugel/Saalkreis

† 3. Februar 1943 Heidelberg (begraben im Mausoleum Schloß-Wolfsbrunnenweg 29)

Biologe, Lehrer und Verfasser von Unterrichtswerken für Botanik und Zoologie

Freimaurer, Mitglied der Loge „Zu den fünf Türmen am Salzquell“ in Halle und der Loge Ruprecht zu den fünf Rosen in Heidelberg (1934 aufgelöst)

Ehefrau: Bertha Denck

Wohnung: Villa Schmeil, Schloß-Wolfsbrunnenweg 29

Sohn: Werner Schmeil (*10. Mai 1896 Magdeburg; †2. Mai 1968 Heidelberg), Verleger, seit 1934 in der Leitung des 1906 in Leipzig gegründeten Verlages Quelle & Meyer tätig. 1946 Verlegung des Firmensitzes nach Heidelberg, 1953 in die Villa Schmeil. (Nach dem Tode von Werner Schmeil wird der Verlag zunächst von Dr. Walter Kißling, ab 1984 von den Wiesbadener Verlegern Gerhard Stahl und Günther Fertig fortgeführt. Seit 1992 wird der Verlag alleine von Gerhard Stahl geführt und geleitet. Sitz des Familienunternehmens ist seit 1999 Wiebelsheim im Hunsrück.)

Besuch der Volksschulen in Großkugel und Gröbers

Tod des Vaters

1870: Waisenanstalt der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale)

1874: königliche Präparanden-Anstalt in Quedlinburg, Lehrerseminar in Eisleben

1880: Abschlussprüfung als Volksschullehrer

Volksschullehrer in Zörbig und Halle, studiert gleichzeitig Naturwissenschaften an der Universität Leipzig

1889: Aufnahme in die Freimaurerloge Zu den fünf Türmen am Salzquell in Halle (Saale)

1891: Promotion in Leipzig mit einer Arbeit über Ruderfußkrebse

1894: Rektor an einer Volksschule in Magdeburg

1898: veröffentlicht Lehrbücher der Biologie und Zoologie

1903: veröffentlicht zusammen mit dem Lehrer Jost Fitschen (1869-1947) die „Flora von Deutschland“ („Schmeil-Fitschen“)

1904: scheidet aus dem Schuldienst aus. Vom preußischen Kultusministerium wird ihm der Professorentitel verliehen. Er veröffentlicht das Standardwerk für den Biologie-Unterricht „Der Mensch“.

1908: zieht nach Heidelberg, wo er sich eine Villa am Schloss-Wolfsbrunnenweg 29 bauen läßt

1936: ab der 85. Auflage tritt Schmeil die Fortführung von „Der Mensch“ und dessen weiteren Auflagen an Paul Eichler ab, der das Standardwerk grundlegend verändert. Schmeil wird weiterhin als „Bearbeiter“ angeführt, bleibt aber Herausgeber.

1950: die 100. Auflage von „Der Mensch“ wird veröffentlicht

2016: die Akademie der Wissenschaften Heidelberg ruft den mit 15.000 Euro dotierten „Otto-Schmeil-Preis“, gestiftet von der Schmeil-Stiftung, ins Leben

>Johann Caspar Bluntschli

>Schmeilweg (Schlierbach, 1955, zuvor: „Westlicher Klingelhüttenweg“)

Veröffentlichungen:

Otto Schmeil, Der Mensch, 1904 (ab 85. Auflage 1936 im Sinne der nationalsozialistischen Rassenhygiene bearbeitet von Paul Eichler, mit dem Untertitel Menschenkunde, Gesundheitslehre, Vererbungslehre, Rassenhygiene, Familienkunde, Rassenkunde, Bevölkerungspolitik)

Otto Schmeil, Der Mensch. Ein Leitfaden für den Unterricht in den Grundzügen der Menschenkunde und Gesundheitslehre, mit Unterstützung von L. Trinkwalter und F.W. Schmitt, Leipzig 78 1931

Otto Schmeil, Der Mensch. Menschenkunde, Gesundheitslehre, Vererbungslehre, Rassenhygiene, Familienkunde, Rassenkunde, Bevölkerungspolitik, bearbeitet von Paul Eichler. Leipzig 8 5 1936

Otto Schmeil, Leben und Werk eines Biologen. Lebenserinnerungen. Jubiläumsausgabe zum 80jährigen Bestehen des Verlags Quelle & Meyer 1906-1986. Heidelberg 1986

Literatur:

Michael Freyer, Vom mittelalterlichen Medizin- zum modernen Biologieunterricht. I–II. Passau 1995, Band II

Der Garten war ein Experimentierfeld, in: RNZ, 16.07.2016.

Hermann Grünzel, Magdeburger Biographisches Lexikon. Magdeburg 2002

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. V/2000, S. 46

Karl Heinz Knörr, Der Schloß-Wolfsbrunnenweg, in: Schlierbach – Bilder eines Stadtteils. Heidelberg 1995, S. 39f.

Karl Heinz Knörr, Schlierbach. Geschichte und Geschichten. Heidelberg 1999, S. 22ff.

Anette Schenk, Otto Schmeil Leben und Werk. Heidelberg 1998, 2000

Schmeil, Franz Otto, in: Universität Magdeburg. Biografien, online unter URL: http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1153.htm

L. Trinkwalter, Einführung in die Vererbungslehre, Familienkunde, Rassenkunde und Bevölkerungspolitik. Eine Ergänzung zur 80. Auflage von Schmeil „Der Mensch“ und zu allen anderen menschenkundlichen Teilen des Unterrichtswerkes. Leipzig 2 1934

Martin Wiehle, Magdeburger Persönlichkeiten. Magdeburg 1993

Hans Zauner, Ein Schatten über Otto Schmeil, in: Laborjournal. Service-Magazin für Medizin und Biowissenschaften, 10/2017, S. 22–25

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schmeil

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Updated on 2. September 2024