

*5. August 1877 Gengenbach/Baden
† 27. September 1970 Mainz-Weisenau (in Handschuhsheim begraben)
evangelischer Pfarrer, Dekan, Prälat, Freimaurer
Ehrenbürger der Stadt Heidelberg
Vater: Philipp Maas , Pfarrer
Mutter: Maria geb. Goos
Schulzeit in Gernsbach/Baden
1896-1900: Studium der evangelischen Theologie in Halle, Straßburg und Heidelberg
Mitglied der Akademisch-Theologischen Verbindung Wartburg
1900: von der Badischen Landeskirche rezipiert (=unter die Pfarrkandidaten aufgenommen)
1900: durch L. Schmitthenner in Freiburg ordiniert
1900: Vikar in Rheinbischofsheim
1901: Vikar in Weingarten, Stadtvikar in Pforzheim
1903: Vikar in Lörrach
1903: Besuch des 6. Zionistenkongreß in Basel. Erste Begegnung mit Theodor Herzl, Chaim Weizmann und Martin Buber
1903-1915: Pfarrverwalter, dann Pfarrer in Laufen/Sulzburg (Baden)
1904: Eheschließung mit Kornelie Hesselbacher (drei Töchter: Brigitte, Kornelie und Gisela )
1906: Pfarrer in Laufen
1913-1922: Schriftleiter der liberalen Zeitung „Süddeutsche Blätter für Kirche und freies Christentum“
1. August 1914: Teilnehmer der in Konstanz stattfindenden Gründungsversammlung des „Weltbunds für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen“
1914: Mitglied der Generalsynode für die Kirchlich-liberale Vereinigung
6. Juni 1915: feierliche Einführung in das Amt als Pfarrer an der Heiliggeistkirche (-1943)
1918: Beitritt zur Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Für zwei Wahlperioden Stadtrat in Heidelberg
1919: Mitglied der Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Treue“
1919: Mitglied der nach dem Ende des landesherrlichen Kirchenregiments in Baden einberufenen verfassungsgebenden Generalsynode
1921: gründet das Evangelische Gemeindeblatt für Heiliggeist I
1925: Delegierter bei der Tagung des „Weltbundes für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen“ in Stockholm. Begegnung mit Erzbischof Nathan Söderblom
1925: Beerdigung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert
1927: überträgt die Leitung des von ihm gegründeten Evangelischen Jugend- und Wohlfahrtsdienstes an Annemarie Fraenkel (1897-1967)
26.-29. April 1928: Tagung der deutschen Sektion des „Weltbundes für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen“ in Heidelberg zum Thema „Die Abrüstungsfrage“
1932: Beitritt zum Verein zur Abwehr des Antisemitismus
1. April-Juli 1933: Studienreise nach Palästina
1. Oktober 1933: Annemarie Fraenkel wird für kurze Zeit in „Schutzhaft“ genommen und von der Evangelischen Landeskirche aus rassischen Gründen entlassen
1933/34: Beitritt zum Pfarrernotbund und zur badischen Bekenntnisgemeinschaft
1933-1945: wegen seines Eintretens für die verfolgten Juden vielfältige Behinderungen (z.B. Rede-, Schreib-, Aufenthalts- und Berufsverbote)
1938: mit Heinrich Grüber u.a. Gründung der Kirchlichen Hilfsstelle für Nichtarier (sog. Büro Grüber). Maas ist für Baden zuständig
25. Oktober 1940: Maas beerdigt den Gynäkologen Dr. Maximilian Neu und dessen Frau Louise Neu im „Nichtarierfeld“ des Bergfriedhofs (1949 umgebettet)
1942: Alfons Beil, Gertrud Luckner, Hermann Maas, Marie Baum und Richard Hauser treffen im „Marienhaus“ in Heidelberg zusammen, um zu beraten, was für Verfolgte des Naziregimes getan werden könne
1942: die Nationalisozialisten verhängen ein Redeverbot über Maas
1943: der Evangelische Oberkirchenrat versetzt Maas auf Druck des Regimes in den Ruhestand (wohnt bis zu seinem Tode in der Beethovenstraße 64)
17. September 1944: Gestellungsbefehl zu Schanzarbeiten im Elsaß
15. Oktober 1944: Maas tauft seine Enkelin
6. Mai 1945: Maas hält seine erste Predigt in der Heiliggeistkirche seit dem Redeverbot im Jahre 1942
1945: Besuch von George Bell , Bischof von Chichester, bei Maas in Heidelberg
Juni 1945: Gründung des Hilfskomitees für die Opfer des Nationalsozialismus in Heidelberg
November 1945: Maas unterliegt Julius Bender bei der Wahl zum badischen Landesbischof (vorl. Landessynode in Bretten)
1946: Teilnahme an Beratungen der ökumenischen Flüchtlingskommission in der Schweiz
1946: 5wöchiger Aufenthalt in England: Teilnahme an der Konferenz des Council of Christians and Jews . Begegnung mit Victor Gollancz
1946-1965: Kreisdekan des Kirchenkreises Nordbaden, ab 1956 mit dem Titel Prälat
1947: Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg
1948: Delegierter bei der Gründungsversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Amsterdam
3. Juni 1949: Trauerfeier für Elisabeth von Thadden in der Kreuzkirche Wieblingen mit Urnenbeisetzung (Predigt: Hermann Maas)
1950: als erster Deutscher nach dem Krieg vom Staat Israel zu einem Besuch eingeladen
1952: Ehrenbürger der Stadt Heidelberg
1953: Erstbepflanzung des Hermann-Maas-Hains in Ein Harod, Gilboa
1954: Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
1965: in den Ruhestand versetzt
25. März 1966: Verleihung der Yad-Vashem-Medaille der 36 Gerechten unter den Völkern vom Staat Israel in Jerusalem. In der Allee der Gerechten in Yad-Vashem, Jerusalem, wird ein Johannisbrotbaum für Maas gepflanzt.
16. April 1966: Interview mit Liselotte Mugdan in der RNZ
17. Oktober 1970: Trauerfeier für Hermann Maas im großen Rathaussaal
16. März 1981: Enthüllung eines Gedenksteins im Hermann-Maas-Hain in Ein Harod, Gilboa
1995: Benennung der Dr.-Hermann-Maas-Street in Rehovot
24. Juni 2006: Enthüllung einer Gedenktafel in der Heiliggeistkirche
25. Januar 2009: Hermann-Maas-Lectures der Evangelischen Kirche im Schmitthennerhaus
26. September 2010: Enthüllung einer Gedenktafel am Haus Beethovenstraße 64, Gedenkfeier in der Friedhofskapelle Handschuhsheim, Kranzniedelegung am Grab
>Dr.Hermann Maas Street in Rehovot (1995)
>Hermann-Maas-Hain in Ein Harod, Gilboa
>Hermann-Maas-Brücke (Weststadt, Römerstraße)
>Hermann-Maas-Stiftung, Heidelberg (Initiator: Walter Norton, †2008)
>Hermann-Maas-Haus (Kirchheim)