
* 20. Januar 1879 in Birkenhain (heute Piekary Śląskie, Oberschlesien)
† 9. April 1956 New York (NY)
Architekt, Mitglied des Synagogenrats, Mitglied im Bund Deutscher Architekten
Vater: Ignatz Seidemann (†1942)
1903: Heidelberg (wohnhaft Brückenstraße 66)
1906/1908: Entwürfe für den Umbau der israelitischen Leichenhalle auf dem Jüdischen Friedhof (Bergfriedhof) in Heidelberg
1909: Mitglied der jüdischen Gemeinde
1913: die Heidelberger Synagoge wird nach Plänen von Seidemann nach Osten hin bis zum Haus Lauerstraße 4 erweitert und renoviert
13. April 1913: Feier aus Anlass der Neugestaltung der Synagoge
1920-1928: Bau der Siedlung „ Atzelhof “ in Handschuhsheim (Rottmannstraße/Steubenstraße)
1922-1933: Mitglied im Synagogenrat
1925: Neuausstattung des Jüdischen Gemeindehauses in Mannheim, M 6, Nr. 12–14
1929/30: Umbau der orthodoxen Mannheimer Klaussynagoge
1930/31: Umbau der Neidensteiner Synagoge
weitere Bauten:
Kleinschmidtstraße 46-48, Schillerstraße 7, Häusserstraße 14, Blumenstraße 15, Rahmengasse 24 und 26
1934: Tochter Elfriede („Friedl“) stirbt in Holland
1936: Ehefrau Paula nimmt sich das Leben
22. Oktober 1940: Seidemann wird mit anderen Juden aus Heidelberg in das Internierungslager Gurs (Pyrénées orientales) verschleppt. Von dort wird er in das Lager Les Milles gebracht, wo er bis zum Dezember 1941 gefangen gehalten wird.
1942: sein Vater nimmt sich das Leben
Januar 1942: Auswanderung nach USA (New York)
19. April 2023: „Siegfried Seidemann – ein vergessener Heidelberger Architekt“ (Vortrag in der VHS Heidelberg, Referent: Volker von Offenberg)
Literatur:
Norbert Giovannini, Frank Moraw, Erinnertes Leben. Autobiographische Texte zur jüdischen Geschichte Heidelbergs. Heidelberg 1998, S. 159f.
Barbara Löslein, Geschichte der Heidelberger Synagogen. (= Veröffentlichungen zur Heidelberger Altstadt, Heft 26.) Kunsthistorisches Institut der Universität Heidelberg, Heidelberg 1992, S. 61 f.
Volker von Offenberg, „Siegfried Seidemann – Architekt in Heidelberg. Schlesien, Heidelberg, Lager Gurs, New York. Lebensstationen.“ (Heidelberger Miniaturen Bd. 2, hg. von der „Initiative Stolpersteine“) (Kurpfälzischer Verlag) Heidelberg 2023
Initiative Stolpersteine Heidelberg (Hg.), Broschüre zur 11. Stolpersteinverlegung. Heidelberg, September 2022, S. 46–48