*25. Mai 1744 Rinteln (Lingen)
† 14. Dezember 1819 Heidelberg
Pfarrer an der Heiliggeistkirche in Heidelberg, Kirchenrat
Unter dem Namen „Epictet“ einer der führenden Köpfe der Illuminaten
Provinzial von ‘Macedonia’=Kur- und Niederrheinkreis mit Rheinpfalz (?) mit Sitz in Heidelberg
befreundet mit dem Pietisten Johann Heinrich Jung , genannt Jung-Stilling (1714-1817). Das kinderlose Ehepaar Mieg hat eine Tochter von Jung-Stilling ( Lisette [1786-1802], aus zweiter Ehe mit Selma von St. George ) als Pflegekind aufgenommen
Vater: Johann Kasimir Mieg , Prof. der Theologie in Herborn
Mutter: Katharina-Walpurgis Dauphin aus Regensburg
Ehefrau: Katharina Elisabeth Wilhelmy († 16. Juni 1778)
1765: theol. Diss. in Herborn
1765: rezipiert in Herborn
26. September 1765: imm. in Groningen
1767: Pfarrer in Oldersum bei Emden
1767: Epitaphia Palatino-Electoralia erscheint
1770-1776: Prediger bei der holländischen Gesandtschaft in Wien
1775: kurpfälzischer Kirchenrat in Heidelberg. 3. Pfarrer an der Heiliggeistkirche
[1776: Adam Weishaupt gründet in Ingolstadt den Illuminatenorden ]
1776-1806: Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde zu Heiliggeist
1777: wird zum Dr. theol. promoviert
[16. August 1785: Kurfürst Carl Theodor verbietet endgültig den Illuminatenorden ]
1788-1806: 1. Pfarrer an der Heiliggeistkirche
26. Mai 1793: hält in der Heiliggeistkirche eine Denkrede über Joel II, 1.2.3 mit dem Titel Heidelberg, vor Hundert Jahren durch Kriegswuth eingeäschert, und binnen Hundert Jahren durch Gottes Güte erhalten
1797: vertritt das Projekt einer süddeutschen Republik
1. Januar 1802: Lisette Jung stirbt im Haus ihrer Pflegeeltern am Marktplatz
> Paul Hachenberg (1642-1680)
Veröffentlichungen:
Epitaphia Palatino-Electoralia (1767)
Ueber das Studium der Sprache, besonders der Muttersprache. Abhandlung in der Kurpfälzischen teutschen Gesellschaft in denen Iahren 1779-1781 vorgelesen von ihrem Mitglied Johann Friedrich Mieg. Frankfurt am Main 1782
Johann Friedrich Mieg, Heidelberg, vor Hundert Jahren durch Kriegswuth eingeäschert, und binnen Hundert Jahren durch Gottes Güte erhalten. Eine Denkrede über Joel II, 1.2.3 in der Heiligen Geist-Kirche den 26. May 1793, vorgetragen von Johann Friderich Mieg. Heidelberg 1793 [Barth 96 RES][Mays (Brosch.) 15,24 RES][Batt 261]
Literatur:
Michael Erbe, Johann Friedrich Mieg (1744-1819), in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 17, 1994, S. 469-470
Paul Hachenberg, Oratio de laudibus et praestantia Palatinatus ad Rhenum. Francofurti; Lipsiae 1763 ((34,38,1))
Paul Hachenberg, L‘ Eloge Du Palatinat : Ou Discours Prononcé En Latin L’An 1671. A Heydelberg. En Présence Des Sermes Electeurs Palatins Charles Louis Et Charles De Glorieuse Mémoire / Par Paul Hachenberg Professeur En Eloquence, Puis Ministre D’Etat. Mannheim 1769 ((Mays (Brosch.) 12,18 RES))
Wilhelm Kreutz, Die Illuminaten des Rheinisch-Pfälzischen Raums und anderer außerbayrischer Territorien. Eine „wiederentdeckte“ Quelle zur Ausbreitung des radikal aufklärerischen Geheimordens in den Jahren 1781 und 1782, in: Francia. Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte, Bd. 18/2 (1991), S. 117, S. 120 f.
Wilhelm Kreutz, Der „Rheinische Zuschauer“ (1778). Ein rheinisch-pfälzisches Aufklärungsjournal, in: Wilhelm Kühlmann (Hg.), Literatur und Kultur im deutschen Südwesten zwischen Humanismus und Aufklärung. Neue Studien, Walter E. Schäfer zum 65. Geburtstag gewidmet (= Chloe. Beihefte zum Daphnis, Bd. 22). Amsterdam 1995, S. 373 ff.
Markus A. Maesel, Der Kurpfälzische Reformierte Kirchenrat im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der zentralen Konflikte in der zweiten Jahrhunderthälfte. (=Heidelberger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte, NF, Bd. 10) Heidelberg 1997, S. 233 et passim
Heinrich Neu, Pfarrerbuch der evangelischen Kirche Badens von der Reformation bis zur Gegenwart. Teil 2. Das alphabetische Verzeichnis der Geistlichen mit biographischen Angaben. Lahr 1939 = Veröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der evangelischen Landeskirche Badens. [Bd. 1 1938.], S. 415
Franz Stüler, Ehrenrettung des geistlichen Administrationsrates Mieg, in: ZGO Bd. 88, S. 229-242
Hermann Schüttler, Johann Friedrich Mieg in Heidelberg. Ein unbekanntes Mitglied des Illuminatenordens (Vortrag bei der Tagung am interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der europäischen Aufklärung, Sozietäten, Netzwerke, Kommunikation. Neue Forschungen zur Vergesellschaftung im Jahrhundert der Aufklärung in Halle am 9./10. November 2000)
Gerhard Schwinge (Hg.), Lebensbilder aus der evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert. Bd. V Kultur und Bildung, hg. von Gerhard Schwinge (Sonderveröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der ELK in Baden, 4). Ubstadt-Weiher u.a. 2007
Gerhard Schwinge, Zwei ungleiche Heidelberger Freunde. Die jahrzehntelangen Beziehungen zwischen Johann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817) und Johann Friedrich Mieg (1744–1819) , in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, hg. vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 17 (2013), S. 87-107
Holger Zaunstöck (Hg.), Sozietäten, Netzwerke, Kommunikation. Neue Forschungen zur Vergesellschaftung im Jahrhundert der Aufklärung (Hg. von Holger Zaunstöck). Tübingen 2003 (Hallesche Beiträge zur europäischen Aufklärung; 21), S. 143ff. [2003 A 11342]
DBA 845, 221-225
Siehe auch