latinisiert: Franciscus Antonius Mai
*16. Dezember 1742 Heidelberg
†20. Mai 1814 Heidelberg
katholisch, Professor der Medizin, Professor der Geburtshilfe, Medizinalrat
Besitzer einer Apotheke (an Stelle der heutigen Universitätsapotheke Ecke Sandgasse/Hauptstraße bis Harmonie)
Wohnung: Karlsstraße 8 („Mittermaier-Haus“)
Vater: kurfürstlicher Kaminfeger
Bruder: Wilhelm Mai (Apotheker, Professor für Chemie)
Ehefrau: Seraphina Sylvia, Tochter von Peter Anton Verschaffelt
Schwiegersohn: Franz Karl Naegele (1810-1851)
Besuch des katholischen Gymnasiums
1760: stud. Philosophie
1762: wird in Philosophie, stud. Medizin promoviert
1766: wird in Medizin promoviert. Geht nach Mannheim (Hebammenschule, N6)
1773: ao. Professor der Medizin an der Universität Heidelberg
30. Juni 1781: gründet in Mannheim eine „Schule zur Erziehung wohl unterrichteter Krankenwärter“
1785: Professor für Geburtshilfe an der Universität Heidelberg (Lehrstuhl)
1793/1794: hält im Konzertsaal des Mannheimer Nationaltheaters öffentliche Vorträge
1794: Leibarzt der Kurfürstin Maria Elisabeth Augusta von Sulzbach (1. Frau Kurfürst Carl Theodors, *1721, †17. August 1794 Weinheim)
1796: zieht nach Heidelberg
1797: Rektor der Universität Heidelberg
1798: „Die Hohe Schule zu Heidelberg hat die Gebrechen des höchsten Alters: Stumpfheit und Unthätigkeit“ (Franz Anton Mai)
1805: Verlegung der am 19. April 1766 in Mannheim gegründeten Hebammenschule mit Gebäranstalt nach Heidelberg unter Leitung von Prof. Franz Anton Mai und dann bis 1851 von dessen Schwiegersohn Franz Carl Naegele (Großherzogliche Entbindungsanstalt im ehemaligen Dominikanerkloster Hauptstraße/Brunnengasse; 1818 Marstallhof; 1884 Bergheim)
1992: in Mannheim wird die Franz-Anton-Mai-Schule für Rettungsassistenten nach ihm benannt
>Sebastian Staasens, Medizinische Fastenpredigt im Mannheimer Nationaltheater (Ölgemälde, Reiss-Engelhorn-Museen; abgebildet in: Jörg Tröger, „Trunkenheit ist die Mutter des schwärzesten Meuchelmords.“ Der Heidelberger Medizinprofessor Franz Anton Mai (1742-1814), in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 13, 2009, S. 37)
> Franz-Anton-Mai-Station der Universitätsfrauenklinik Heidelberg
Veröffentlichungen:
Franz Anton Mai, Hämorriden. Den Freunden dauerhafter Gesundheit gewidmet. Mit Erlaubnis der Oberen. Gratz 1775
Franz May, Unterricht für Krankenwärter. Mannheim 1782
Franciscus Antonius Mai, Unterricht für Krankenwärter. 2. verbesserte Auflage, Mannheim 1784
Franz May, Vermischte Schriften. Mannheim 1786
Franz Anton Mai, 3., verm. u. verb. Auflage des Gesundheits-Katechismum u. Krankenwärter-Unterrichts. Mannheim 1820
Literatur:
Jakob Fidelis Ackermann, Todtenfeyer bey dem Begräbniß des Herrn Franz Anton Mai. Heidelberg 1814
Christine R. Auer, Antje Grauhan und Wolfgang Rapp (Abtlg. Paul Christian), Die Erweiterung der bipersonalen hin zu einer tripersonalen Situation stellte uns vor neuartige Herausforderungen. Für Sabine Bartholomeyczik zum Bundesverdienstkreuz 2015, hier: S. 119–121, Rede Horst Habs (Dekan Med. Fak. Uni HD) anlässlich der Eröffnung der Schwesternschule der Universität Heidelberg im Jahr 1953 in welcher Horst Habs auf die akademische Tradition der Pflege in Heidelberg seit Franz Anton Mai verweist. Eigenverlag Heidelberg 2015
Karl Christ, Alte Heilbäder zu Heidelberg, in: Neue Badische Landes-Zeitung, Nr. 314, 1. Blatt, 24. Juni 1926, S. 4
Georg Dethardingen, Der unterwiesene Krancken-Wärter. Kiel 1679
Carl Emil Gedicke, Handbuch der Krankenwartung. Zum Gebrauch für die Krankenwart-Schule der K. Berliner Charité-Heilanstalt, sowie zum Selbstunterricht. Berlin 1854
F. W. Ravoth, Handbuch für die Heilgehülfen hauptsächlich für die des Königl. Preußischen Staates. Berlin 1868
Heinrich Schipperges (Hg.), Franz Anton Mai – Stolpertus, ein junger Arzt am Krankenbett. Mannheim 1991
Eduard Seidler, Geschichte der Pflege des kranken Menschen. Stuttgart 3. Auflage 1966
Eduard Seidler, Lebensplan und Gesundheitsführung. Franz Anton Mai und die medizinische Aufklärung in Mannheim. 2. Auflage. Mannheim 1979
Jörg Tröger, „Trunkenheit ist die Mutter des schwärzesten Meuchelmords.“ Der Heidelberger Medizinprofessor Franz Anton Mai (1742-1814), in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 13, 2009, S. 21–44
Jörg Tröger, „Daß das Herz im Leib zittert, der Puls tobt“. Der Heidelberger Mediziner Franz Anton Mai war erster Theaterarzt am Mannheimer Nationaltheater, in: RNZ, 20. 6. 2009 (Magazin)