*9. Januar 1886 Berlin
†16. Oktober 1941 Moskau (Selbstmord)
Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut, Lyriker
erstes von vier Kindern des Rechtsanwalts Dr. jur. Salomon Kronfeld aus Thorn (Westpreußen), königlicher Justizrat in Berlin seit 1884, und seiner Frau Laura geb. Liebmann
Bekanntschaft in Heidelberg mit Gustav Radbruch, Jacob Picard und Friedrich Burschell, wohl auch mit Kurt Wildhagen, sowie mit Max Schele,, Otto Buek, Kurt Hiller. Freundschaft mit Prinz Rangsit von Chainad (Sohn des König Chulalongkorn von Thailand)
1904: Medizinstudium in Jena, München, Berlin
1908: Medizinstudium in Heidelberg
- März 1909: med. Staatsexamen in Heidelberg
1909: Medizinalpraktikant an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg unter Franz Nissl, bei diesem med. Dissertation zur Wassermannschen Reaktion
- Dezember 1909: Promotion zum Dr. med. in Heidelberg
- Juni 1910: Approbation und Anstellung als Assistent
- Oktober 1911-31. März 1912: Militärdienst bei den Gardekürassieren in Berlin
1911: Mitarbeit an der Beilage zur Heidelberger Zeitung „Literatur und Wissenschaft“
- April-30. September 1912: Militärdienst beim Infanterieregiment II/110 in Heidelberg
1912: im Richard-Weissbach-Verlag Heidelberg erscheint, hg. von Kurt Hiller, Der Kondor. Verse von Ernst Blaß, Max Brod, Arthur Drey, S. Friedländer, Herbert Großberger, Ferdinand Hardekopf, Georg Heym, Kurt Hiller, Arthur Kronfeld, Else Lasker-Schüler, Ludwig Rubiner, René Schickele, Franz Werfel, Paul Zech
- Juli 1912: phil. Dissertation bei August Messer in Gießen mit einer experimentalpsychologischen Arbeit zum Mechanismus der Auffassung mit Promotion
August 1913: Verlobung mit Sophie Rittenberg aus Warschau
1913: Arbeit an der Irrenklinik Dalldorf (heute Karl Bonhoeffer-Nervenklinik Berlin/Wittenau)
1914-1918: Kriegsdienst. Eisernes Kreuz u.a. Verdienstorden
1918: Mitwirkung im Soldatenrat in Freiburg, Rückkehr nach Berlin, Heirat mit Lydia Quien, Anstellung am Institut für Sexualwissenschaft Berlin
1920: „Das Wesen der psychiatrischen Erkenntnis“
1924: „Psychotherapie“
1926: Eröffnung einer Praxis als Nervenarzt in Berlin-Tiergarten. Mitarbeit im „Verein sozialistischer Ärzte“ als SPD-Mitglied
1927: Habilitation bei Karl Bonhoeffer, Privatdozent
1931: a.o. Professor an der Universität Berlin
1933-35: Verbot öffentlicher Tätigkeit für ihn als Juden, dennoch weiter im Hochschuldienst, da Frontkämpfer, dann Ausschluß von Krankenkassenerstattungen, Entzug der Lehrbefugnis und der ärztlichen Approbation
1935: Emigration in die Schweiz, erhält kein Asyl
1936: Übersiedlung nach Moskau, Arbeit als Professor am neuropsychiatrischen Gannuschkin-Institut Moskau
1937: sowjetische Staatsbürgerschaft. Aberkennung des medizinischen Doktorgrads durch die Medizinische Fakultät in Heidelberg.
- Oktober 1941: Selbstmord mit seiner Frau Lydia in Moskau
Veröffentlichungen:
„Das Wesen der psychiatrischen Erkenntnis“(1920)
„Psychotherapie“(1924)
Literatur:
Ingo-Wolf Kittel, Arthur Kronfeld 1886-1841. Ein Pionier der Psychologie, Sexualwissenschaft und Psychotherapie. Ausstellungskatalog 17, hg. von der Bibliothek der Universität Konstanz. 1988
Quellen:
http://www.sgipt.org/gesch/kronf_l.htm (Bibliographie Kronfeld)
http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Kronfeld (Ingo-Wolf Kittel)