*um 1370 Wasserknoden/Oberfranken
†28. Mai 1419 Alken/Bistum Lüttich
Ritter im Deutschen Orden, Erzbischof von Riga (1393–1418), Bischof von Lüttich als Johannes VII. (1418–1419)
entstammt einem oberfränkischen Ministerialengeschlecht, das personell seit längerem eng mit dem Deutschen Orden verknüpft war (u.a. sein Onkel Konrad als Hochmeister des Deutschen Ordens, Grab in der Kathedrale St. Lambert zu Lüttich)
1391: Studium in Wien
1392: Studium in Bologna
Mitstudenten: Raban von Helmstatt, Job Vener (wichtige Berater König Ruprechts)
1392: der Wormser Bischofshof in Heidelberg, an der Hauptstraße (Nr. 110) gegenüber der Einmündung der „großen Sandgasse“ (heute Schiffgasse) gelegen, ist Hof des Bischof Johann V. von Riga (geht 1442 in den Besitz des Domstift Worms über)
um den 27. September 1393: von Papst Bonifaz IX. zum Erzbischof von Riga ernannt (kann sich dort allerdings erst 1397 allgemeine Anerkennung verschaffen)
1401: wird von der Residenzpflicht befreit. Verpachtet das Erzbistum an den Deutschen Orden
1402/03: tätig im Umkreis des römischen Königs Ruprecht von der Pfalz (Geldgeber, Rat, Diplomat)
1409: reist als Gesandter König Ruprechts nach Italien, zunächst nach Rimini zu dem dort residierenden Papst Gregor XII., anschließend zum Konzil nach Pisa, welches die königliche Delegation jedoch unter Protest verläßt
1410: Papst Gregor XII. ernennt ihn zum Generallegaten in Deutschland
übernimmt nach Ruprechts Tod diplomatische Aufgaben für den Deutschen Orden, so bei den Thorner Friedensverhandlungen (1410/11) und bei dem vom römischen König Sigmund anberaumten Schiedsverfahren in Ofen (1412)
1414-1418: ranghöchster Delegierter der Ordensgesandtschaft auf dem Konstanzer Konzil. Enger Vertrauter König Sigmunds, mit der Bewachung der vom Konzil festgesetzten Böhmen Jan Hus und Hieronymus von Prag betraut, ebenso mit der des Papstes Johannes XXIII. nach dessen Gefangennahme und Überstellung nach Konstanz. An der Wahl von Papst Martin V. beteiligt.
- Mai 1418: vom neu gewählten Papst auf das einkünftereichere Bistum Lüttich transferiert
Begraben in der Kathedrale St. Lambert zu Lüttich
Literatur:
Tobias Schöneweis, Archäologische Untersuchungen des Kurpfälzischen Museums 2017–2021, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Nr. 27 (2023), herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 27 (2022), S. 219ff.