
*30. Mai 1766 Gießen
†3. April 1837 Heidelberg (begraben auf dem St. Annen-Kirchhof; Grabstein heute auf dem Bergfriedhof)
evangelischer Theologe, Kirchenrat, Pädagoge, Schriftsteller
Dr. phil., Dr. theol., Prof. theol.
„als Theologe weder ein Anhänger der Orthodoxie noch des Pietismus, ihm lag das praktische Christenthum am Herzen“ (Bad. Biographien)
Vater: Georg Gottlob Schwarz , Professor der Theologie
1783: stud. Theologie, Philosophie, Mathematik in Gießen
1786: Hilfsprediger in Alsfeld
1787: Ordination
1790-1795: Pfarrer in Dexbach bei Marburg. Freundschaft mit Leonhard und Friedrich Creuzer, von Savigny, Jung-Stilling
1792: heiratet Johanna Magdalena Jung (Rufname Henriette oder Hanna , 1773-1826), älteste Tochter seines Freundes J. H. Jung-Stilling
1795-1798: Pfarrer in Echzell/Wetterau
1798-1804: Pfarrer in Münster bei Gießen
1802: Die Bestimmung des Menschen in Briefen an erziehende Frauen
Juli 1804-1837: o. Professor der lutherischen Dogmatik und der Dogmengeschichte an der Universität Heidelberg (der erste Lutheraner in der bisher ausschließlich reformierten Fakultät)
1804: Erwerb des 1755 erbauten Hauses Plöck 36/38 (ehemaliges lutherisches Spital, südliche Straßenseite mit großem Garten zum Berghang hin, 1876 zerstört). Betreibt bis 1822 dort das „Schwarzische Erziehungs-Institut für Knaben“. (Hauslehrer u.a.: > Albert Ludewig Grimm, der Musikwissenschaftler und Komponist Heinrich Carl Breidenstein (1796–1876))
1805: Ernennung zum Kirchenrat
1807: lutherischer Kirchenvorsteher
12. März 1807: Gründung des Philologisch-Pädagogischen Seminariums in Heidelberg durch Friedrich Heinrich Christian Schwarz, Georg Friedrich Creuzer (erster Direktor) u.a.
1809: Sekretär des Ephorats (des Studentenkonvikts der Universität Heidelberg)
1810: Reise nach Yverdon zu Pestalozzi
1811: Prorektor der Universität Heidelberg
21. Juli 1817: Jean Paul wohnt bei ihm
1819: Tod der Mutter in Heidelberg
1820: Prorektor der Universität Heidelberg
26. Juli 1821: die reformierten und die lutherischen Protestanten Badens vereinigen sich zur Kirche der badischen Union
1827: Reise in die Niederlande
1820: Ernennung zum geh. Kirchenrat
1835: Stiftung der Bibliotheca Schwarziana
1836: Prorektor der Universität Heidelberg
vgl. Aloys Wilhelm Schreiber, Georg Friedrich Creuzer
Zitate:
„Was der Mensch wird, davon empfing er die Keime schon vor dem sechsten Jahre.“
„Ein Kind nur mit äußerster Strenge behandeln heißt, seine Kraft lähmen und sein Leben ertöten.“
„Der Mensch, welchen nicht der Gedanke an Gott hinaufzieht, den zieht die niedere Natur hinab.“
Veröffentlichungen:
Erziehungslehre. Bd. 1. Die Bestimmung des Menschen in Briefen an erziehende Frauen. Leipzig 1802
Bd. 2. Das Kind oder Entwicklung und Bildung des Kindes von seiner Entstehung bis zum vierten Jahre. Leipzig 1804
Bd. 3.1 und Bd. 3.2 Die Erziehung als Unterrichtsgeschäft. Leipzig 1808
Bd. 4 Geschichte der Erziehung nach ihrem Zusammenhang unter den Völkern von ältesten Zeiten her bis auf die neueste. Leipzig 1813
Erziehungslehre 2. Auflage in drei Bänden. Leipzig 1829
Das Leben in seiner Blüte, oder Sittlichkeit, Christenthum u. Erziehung in ihrer Einheit. Schluß der Erziehungslehre. Leipzig 1837
Literatur:
Herbert Levin 1922
ADB Bd. 33, S. 235f.
Volker Lenhart, F. H. C. Schwarz und die Gründung des Philologisch-Pädagogischen Seminars. Jubiläumsvortrag. Heidelberg 2007
Ursula Reichert, Musik in Heidelberg. Die Zeit der Romantik, in: [Susanne Himmelheber, Barbara Böckmann (Red.)], Musik in Heidelberg 1777-1885. Eine Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität. Heidelberg [1985], S. 61f.
Gerhard Schwinge, „freundlich und ernst“ Friedrich Heinrich Christian Schwarz. Theologieprofessor und Pädagoge in Heidelberg 1804-1837 und die Heidelberger Gesellschaft seiner Zeit. Ubstadt-Weiher 2007 ( Rez.: Hans-Martin Mumm, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 14 (2010); S. 238f.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Heinrich_Christian_Schwarz
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Schwarz,_Friedrich_Heinrich_Christian