*17. Oktober 1871 Lippstadt
† 17. März 1915 bei Arras gefallen (Grab auf dem Karlsruher Hauptfriedhof)
Architekt, Architekturtheoretiker, Hochschullehrer, Oberbaurat, Leutnant d.R.
1907: Ruf an die Technische Hochschule Karlsruhe als Nachfolger seines Lehrers Carl Schäfer (1844-1908). Lehrt dort bis 1914 Entwerfen, Baugeschichte und Gartenbau.
1907: Mitplanung der Gartenstadt Karlsruhe in Rüppurr
1908: technischer Referent für Bausachen im badischen Finanzministerium
1910-1913: Bau des Physikalisch-Radiologischen Instituts in Heidelberg am Albert-Ueberle-Weg
1911: Bau der Villa Krehl (Bergstraße 106/108, heute zu Handschuhsheim; Haus des Direktors der Medizinischen Klinik, Professor Ludolf Krehl)
1912-1913: Bau des eigenen Wohnhauses in Karlsruhe, Weberstraße 5
17. März 1915: fällt als kgl. preußischer Leutnant d.R. und Kompanieführer im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 an der Westfront bei den Kämpfen um die Loretto-Höhe
Veröffentlichungen:
Die Sechs Bücher vom Bauen. Bd. 1: Theorie des architektonischen Entwerfens. Bd. 2: Die äußere Erscheinung der einräumigen Bauten. Bd. 3: Die äußere Erscheinung der mehrräumigen Bauten, Berlin 1913-1923 [von den geplanten sechs Bänden sind nur drei Bände und ein Supplementband erschienen]
Die Geschichte des Dachwerks erläutert an einer großen Anzahl mustergültiger alter Konstruktionen. Leipzig 1908
Haus und Garten. Berlin 1914, 1919
Die deutsche Baukunst im Mittelalter: Bd. 1. Aufnahme und Differenzierung der Bautypen. Berlin 1922 [aus dem Nachlass erschienen]
Literatur:
Benedikt Bader, Die Villa Krehl als architektonischer Knotenpunkt. Ein Beitrag zur Baugeschichte von Heidelberg. in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 28 (2024), S. 211-230
Karl Gruber, Friedrich Ostendorf, Karl Weber und die Schäfer-Schule im Wandel der Generationen, in: Ruperto Carola 13, Bd. 29 (1961), S. 124-149
Ernst Gund, Die Metamorphosen der Villa Krehl, in: Stadtteilverein Handschuhsheim (Hg.), Jahrbuch Handschuhsheim 2014. Heidelberg 2014, S. 79
Julia Hauch, Friedrich Ostendorf (1871–1915). Architektonisches Werk, architekturgeschichtliche und theoretische Schriften. (Dissertation). Mainz 1995
Clemens Kieser, Kunstwerk und Schaustück – Friedrich Ostendorfs Villa Krehl in Heidelberg-Handschuhsheim, in: Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau (Hg.), Friedrich Ostendorf. Bauten und Schriften. Karlsruhe 2010
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, S. 96-98
Thomas Leibrecht, Die Villa Krehl in Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 8 (2003/2004)
Günter Mader, Die Gärten von Friedrich Ostendorf, in: Gartenkunst des 20. Jahrhunderts. Garten und Landschaftsarchitektur in Deutschland. Stuttgart 1999, S. 37-39
Werner Oechslin, „Entwerfen heißt, die einfachste Erscheinungsform zu finden“. Mißverständnisse zum Zeitlosen, Historischen, Modernen und Klassischen bei Friedrich Ostendorf, in: Werner Oechslin: Moderne entwerfen. Architektur und Kulturgeschichte. Köln 1999
Werner Oechslin, Ostendorf, Friedrich, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19. Berlin 1999
Julius Posener, Berlin auf dem Weg zu einer neuen Architektur. Das Zeitalter Wilhelms II. München 1979/1995; S. 175-188
Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau (Hg.), Friedrich Ostendorf: Bauten und Schriften. 2010 [Ergebnisse einer Tagung 2009]