Sergei Stepanowitsch Tschachotin
*13. September 1883 Konstantinopel
†24. Dezember 1973 Moskau
Mikrobiologe
1901: Reifezeugnis am Gymnasium in Odessa
stud. in Moskau Medizin
1902-1903: stud. an der Universität München
1903-1904: stud. an der Universität Berlin
1903-1907: stud. an der Universität Heidelberg
Arbeitet bei Alberico Benedicenti am Institut für experimentelle Pharmakologie der Universität Messina in Italien
1908: promoviert bei Otto Bütschli in Heidelberg über Die Statocyste der Heteropoden
1912: Anstellung an der Akademie für Militärmedizin in Petersburg
1918: flieht nach Südrussland und schließt sich der Armee von General Kornilow an. Wird dort Leiter der Propagandaabteilung.
Flucht nach Paris
1920-1921: arbeitet in Frankreich als Biologe
März 1921:Anstellung als Professor in Zagreb
1922: seine Professur wird annulliert. Kehrt nach Paris zurück.
März 1922: Berlin. Herausgeber der Zeitung „Nakanune“ („Am Vorabend“; 1924 eingestellt)
Arbeitet bei der sowjetischen Handelsmission in Berlin
1930-1933: Gastwissenschaftler in Heidelberg. Erhält ein Stipendium der Research Cooperation in New York.
April 1933: Entlassung aus dem Heidelberger Kaiser-Wilhelm-Institut. Lebt im Exil, erst in Dänemark, dann in Frankreich.
April 1934: Paris
1940: wird nach der Besetzung durch die Wehrmacht verhaftet und in das Konzentrationslager in Compiègene verbracht. Nach Intervention von befreundeten deutschen Professoren wird er wieder entlassen.
1958: kehrt in die Sowjetunion zurück, wo er in verschiedenen Forschungsinstituten der Akademie der Wissenschaften der UdSSR arbeitet.
Literatur:
Hans-Martin Mumm, Theodor Haubach und Emil Henk. Zwei Georgeaner im Widerstand gegen Hitler, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins, Nr. 23 (2019), S. 128
Reinhard Riese, Dreipfeil gegen Hakenkreuz. Von der Erfindung eines Freiheitssymbols in Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins, Nr. 23 (2019), S. 137-151