*23. Mai 1777 Ratzeburg
†24. Dezember 1840
Historiker, Orientalist, Bibliothekar, Prorektor der Universität Heidelberg
verh. mit Caroline geb . Tischbein, Tochter des Johann Friedrich August Tischbein (Maler, 1750-1812)
1803: Privatlehrer des späteren Fürsten Georg Wilhelm von Schaumburg-Lippe
1805: a. o. Professor der Geschichte und orientalischer Sprachen an der Universität Heidelberg
1807 (-1817): o. Professor der Geschichte und orientalischer Sprachen an der Universität Heidelberg
März 1809 (-1816): Bibliotheksdirektor der Universität Heidelberg
24: Juni 1815: Feldmarschall Karl Philipp Fürst von Schwarzenberg fertigt einen Schutzbrief für die Universität Heidelberg aus, mit dem insbesondere ihre Gebäude vor einer Nutzung als Militärspital bewahrt werden
Januar 1816: Wilken erhält 38 der in Paris befindlichen 39 Handschriften der Bibliotheca Palatina zurück
26. März 1816: Wilken kommt in Rom an
13. Mai 1816: Wilken erhält nach längeren Verhandlungen in Rom 847 meist deutschsprachige Handschriften der Bibliotheca Palatina zurück. Bei der Übernahme der Codices in Rom gelingt es ihm, die wertvolle Otfridhandschrift P – heute Heidelberg Universitätsbibliothek Cod. pal. lat [!] 52.4°-, die aufgrund ihres lateinischen Titels „liber evangeliorum“ den lateinischen Manuskripten zugeordnet worden war, den altdeutschen Handschriften zuzuschlagen.
1817: Professor der Geschichte und Oberbibliothekar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin
1819: Mitglied der Berliner Akademie
Veröffentlichungen:
Friedrich Wilken, Geschichte der Bildung, Beraubung und Vernichtung der alten Heidelbergischen Büchersammlungen. Ein Beytrag zur Literärgeschichte vornehmlich des funfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts; nebst einem … Verzeichniß der im Jahr 1816 von dem Papst Pius VII. der Universität Heidelberg zurückgegebenen Handschriften und einigen Schriftproben / von Friedrich Wilken. Heidelberg (Oswald) 1817 [F 8701 RES;;3.Ex.]
Literatur:
Adolf Stoll, Der Geschichtsschreiber Friedrich Wilken. Leipzig 1867
Armin Kohnle, Frieder Engehausen, Frank Hepp, Carl-Ludwig Fuchs (Hrsg.), „… so geht hervor ein‘ neue Zeit: Die Kurpfalz im Übergang an Baden 1803. Heidelberg u. a. 2003, S. 150ff.
Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. Berlin 1986, S. 298