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Friedrich Carl von Duhn

*17. April 1851 Lübeck

† 5. Februar 1930 Heidelberg (begr. auf dem Bergfriedhof Heidelberg, Abteilung O)

Klassischer Archäologe, Direktor des archäologischen Instituts der Universität Heidelberg

Zwischen 1886 und 1916 Mitglied des Engeren Senats und Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg

Vater: Carl Alexander von Duhn (1815-1904), Richter am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg

Mutter: Anna Margaretha Heineken (1821-1901)

Großvater väterlicherseits: Johann Hermann von Duhn , Senator der Hansestadt Lübeck

Großvater mütterlicherseits: Friedrich Wilhelm Heineken , Senator und Syndicus der Freien Hansestadt Bremen

Taufpate: Friedrich Carl von Savigny (1779-1861)

Tochter: Clara von Duhn

Großenkelin: Lili Fehrle-Burger (1907-1991, Kunsthistorikerin, Schriftstellerin, Journalistin, (Vater: Fritz Burger (1877-1916), Kunsthistoriker)

Sommersemester 1870: studiert Altertumswissenschaft an der Universität Bonn

1882: heiratet in zweiter Ehe Marie Babette Josefine Anna von Boeckmann (*25. Januar 1857 Baden-Baden; †7. Mai 1928 Heidelberg). Zwei Söhne und zwei Töchter.

6. August 1874: wird mit der Dissertation De Menelai itinere Aegyptio Odysseae carminis IV. episodio quaestiones criticae promoviert

1875-1877: reist mit einem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts durch Italien, Sizilien und Griechenland

1879: zum Privatdozenten an der Universität Göttingen ernannt

1880-1920: ordentlicher Professor der Klassischen Archäologie an der Universität Heidelberg

1880-1920: Leiter des Archäologischen Instituts und dessen Sammlung

1880: heiratet in Neapel Florence Wolffson (*1860 Bradford; †1881). Der gemeinsame Sohn August Wilhelm fällt am 24. September 1914 bei Douai.

1889: Ritter 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen

1891: der Allgemeine Deutsche Verband (ab 1894: Alldeutsche Verband ) wird gegründet. Sein Ziel ist es, das deutsche Nationalbewusstsein zu stärken. Die „Alldeutschen“ treten für eine imperialistische Kolonialpolitik ein, fördern das Deutschtum im Ausland, verlangen den massiven Ausbau der deutschen Flotte und engagieren sich gegen nationale Minderheiten in Deutschland. Im Ersten Weltkrieg propagiert der Verband weitreichende Annexionspläne in Europa, Asien und dem Nahen Osten. 1939 aufgelöst.

1896: das Doppelhaus Werrgasse 5/7 wird von Carl Schaepler für den Historiker Dietrich Schäfer und Friedrich von Duhn erbaut

1909: ordentliches Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften

1911/1912: Prorektor der Universität Heidelberg

1913: Ernst Wahle (1889-1981) promoviert mit der Arbeit „Ostdeutschland in jungneolithischer Zeit, ein prähistorisch-geographischer Versuch“ bei Alfred Hettner und Friedrich von Duhn

4. Oktober 1914: Aufruf von 93 deutschen Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern „An die Kulturwelt!“ („Manifest der 93“, „ Protest gegen die Lügen und Verleumdungen, mit denen unsere Feinde Deutschlands reine Sache in dem ihm aufgezwungenen schweren Daseinskampfe zu beschmutzen trachten (…) Es ist nicht wahr… “ , veranlaßt von Heinrich Löhlein, verfaßt von Ludwig Fulda), in dem die Vorwürfe der Kriegsgegner bestritten werden und zur Solidarisierung mit dem deutschen Volk aufgerufen wird. Unter den Unterzeichnern sind Adolf von Baeyer, Richard Dehmel, Philipp Lenard, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Fritz Haber, Max Halbe, Karl Vossler, Wilhelm Windelband, Wilhelm Wundt, Friedrich von Duhn, Max Liebermann, Franz von Stuck, Hermann Sudermann, Gerhart Hauptmann, Adolf von Hartnack http://de.wikipedia.org/wiki/Manifest_der_93

Wird zum Sommersemester 1919 emeritiert und gleichzeitig zum Honorarprofessor ernannt

Schüler: Rudolf Pagenstecher, Friedrich Pfister, Carl Schuchhardt, Bernhard Schweitzer, Ernst Wahle, Wilhelm Weber, Otto Weinreich, Robert Zahn

Veröffentlichungen:

Antike Bildwerke in Rom. Karl W. Hiersemann. Leipzig 1881–1882

Pompeji, eine hellenistische Stadt in Italien. Teubner. Leipzig 1906. 2. Auflage ebd. 1910, 3. Auflage ebd. 1918

Italische Gräberkunde. 2 Bände, Carl Winter. Heidelberg 1924

Literatur:

Otto Wilhelm von Vacano, Duhn, Friedrich von, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 180

Dagmar Düll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932. Springer, Berlin u. a. 1986

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit. 2008

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Duhn

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Updated on 10. Juli 2024