
* 14. November 1907
† 31. März 1993 Mannheim (Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg)
Fußballspieler, Unternehmer, Gründer des Modeunternehmens Betty Barclay
Mitglied der NSDAP
Vorsitzender und Präsident des Tennis-Club Schwarz-Gelb Heidelberg
Ehrensenator der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Träger der Großen Universitätsmedaille der Universität Heidelberg
Träger des Verdienstkreuzes am Bande (1952) und des Verdienstordens I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (1977)
Träger der Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg (1993)
Mitglied des Stiftungsrats der Wilhelm-Lorch-Stiftung (in der er sich für die Nachwuchsförderung der Textilbranche einsetzt)
Ehrenbürger der Gemeinde Nußloch
Ehefrau: Dr. Erika Berk, geb. Hörmann (*10. März 1909, +20. September 1982, Grab auf dem Bergfriedhof)
Tochter: Doris Wnter (1939-1993), Initiatorin der 1984 gegründeten Deutschen Quilt-Biennale, die seit 2000 als Europäische Quilt-Triennale ausgerichtet wird.
https://www.museum-heidelberg.de/site/Museum-Heidelberg/get/documents_E772242453/museum-heidelberg/Dateien/pdf/Triennale/Ausschreibung_9.%20Europ%C3%A4ische%20Quilttriennale_ausf%C3%BCllbar.pdf
Tochter: Barbara Berk (*27. Juni 1942, +24. August 1962, Grab auf dem Bergfriedhof)
1935: Heirat mit Dr. Erika Berk, geb. Hörmann (*10. März 1909, +20. September 1982)
Juli 1938: Max Berk kauft im Zuge der „Arisierung“ günstig die Mannheimer Wäschefabrik Eppstein & Gerstle der Fam. Zwang, in der er selbst Lehrling gewesen war. Stiller Gesellschafter wird der Dozent Dr. Walter Schmidt (1901-1938) aus Heidelberg, Nachfolger des 1935 entlassenen jüdischen Arztes Albert Fraenkel (1864-1938) nach dessen Entzug der Lehrbefugnis an der Universität Heidelberg. – Max Berk stellt die Produktion auf Damenbekleidung um.
1945: Berk lanciert in Heidelberg eine Damenkollektion unter dem Namen Max Berk
1952: Berk erhält das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
1955: Berk reist in die USA und stößt dort auf die Werbefigur Betty Barclay, eine junge Frau mit Pferdeschwanz und Petticoat. Berk kauft von der US-amerikanischen Jonathan-Logan-Gruppe die Vertriebsrechte für Europa an der Marke Betty Barclay und gründet die Betty Barclay Kleiderfabrik GmbH in Heidelberg.
1. August 1956: die Erben der Fam. Hochherr verkaufen das Grundstück der Tabakwarenfabrik in der Kaiserstraße 78 an die Fa. Betty Barclay (1929 als Zigarrenfabrik Hochherr erbaut. Der Gründer Simon Hochherr wird am 18. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet)
1966: Berk wird Ehrenbürger der Gemeinde Nußloch
1977?: Berk erhält das Verdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
1978: Berk kauft in Ziegelhausen die alte evangelische Kirche (bis 1973 in Betrieb; Brahmsstrasse 8) und eröffnet darin das Museum Textilsammlung Max Berk, das seit 2002 zum Kurpfälzischen Museum Heidelberg gehört. https://www.museum-heidelberg.de/Museum-Heidelberg/textilsammlung.htm
1982: Berk zieht sich aus der Geschäftsführung der Fa. Betty Barclay zurück und übergibt sie an seinen Schwiegersohn Jürgen H. Winter.
1993: Berk erhält die Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg. („In dankbarer Würdigung seiner Verdienste um Heidelberg verlieh Oberbürgermeisterin Beate Weber die Richard-Benz-Medaille an Max Berk. Mit der Gründung des Textilmuseums in Ziegelhausen habe er sich als Wegbereiter und Förderer der Textilkunst bleibenden Verdienst erworben. In seiner Persönlichkeit verbinde sich eine erfolgreiche Tätigkeit als Unternehmer der Modebranche mit der Liebe zur textilen Kunst. Mit dem Namen „Betty Barclay“ sei Heidelberg dank Max Berk weltweit als Stadt jugendlicher und kreativer Mode bekannt geworden, meinte die Oberbürgermeisterin bei der Verleihung.“ (Zeitungsbericht))
Max Berk ist langjähriger Vorsitzender und Präsident des 1928 gegründeten Tennis-Club Schwarz-Gelb Heidelberg. Er baut für den Club Anfang der 1950er Jahre unter anderem die erste reine Tennishalle Deutschlands.
>Max-Berk-Stadion (Nußloch)
>Max-Berk-Straße (Nußloch)
Literatur:
Ludolph Brauer, Dr. Walter Schmidt zum Gedächtnis, in: Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 92, S. 547–549 (März 1939). https://doi.org/10.1007/BF02141274
Gunhild Freese, Der sanfte Diktator, in: Die Zeit. 24. Mai 1974
Max Berk, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. April 1993
Betty Barclay – Geschichte, in: bettybarclay.com
ausgeplündert – deportiert – ermordet, in: Rhein-Neckar-Industriekultur e.V. https://www.rhein-neckar-industriekultur.de/fotoalbum/ausgepluendert-deportiert-ermordet-13-10-2020
Zur Erinnerung an Max Berk – Ehrenbürger der Gemeinde Nußloch. In: leimenblog.de. 17. November 2017
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Berk
Landesarchiv Baden-Württemberg:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3810427 (Spruchkammerakte)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-647567 (Unter Zwang übertragenes Vermögen)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-998904 (Unter Zwang übertragenes Vermögen)
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=13043&sprungId=7894141&letztesLimit=suchen (Archivalieneinheit Eppstein & Gerstle, Wäschefabrik Mannheim – Käufer: Max Berk Heidelberg 1938)
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=13043&sprungId=7896257&letztesLimit=suchen (Finanzministerium: „Arisierungsakten“ / 1933-1945 (-1968) Badisches Finanzministerium, Bestellsignatur Generallandesarchiv Karlsruhe 237 Zugang 1967-19 Nr. 2066, Permalink http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3823987 – „Zwang, Siegbert, Kaufmann in Chikago früher Mannheim und Martin Mayer, Kaufmann in Mannheim – Käufer: Max Berk, Kaufmann in Mannheim, Lagerbuch-Nr. 2458 Mannheim, Laufzeit 1939)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2689990 (Vorschlagsliste Bundesverdienstkreuz)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3312582 (Bundesverdienstkreuz)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1208693 (Zeitungsausschnittsammlung)
Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde:
https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/16e452a1-2f6a-460c-b7ba-40c15e5f55e0/ (Sammlung Berlin Document Center (BDC): Personenbezogene Unterlagen der SS und SA)