*1. April 1824 Pforzheim
† 18. Februar 1911 Tolkewitz bei Dresden
Wasser- und Straßenbauingenieur, Bauinspektor, autodidaktischer Archäologe und Burgenforscher
Ehrenmitglied der Deutschen Geografischen Gesellschaft
Die Rettung der mittelalterlichen Ruine der Burg Rabeneck im Dorf Weißenstein (Fränkische Schweiz) ist Julius Naeher zu verdanken. Die Nutzung der Burgruine als Steinbruch wurde 1855 gestoppt, als der badische Staat die Reste erwarb.
Vater: Karl Theodor Naeher , Fabrikbesitzer und Stadtrat in Pforzheim
Mutter: Wilhelmine Naeher
Schwestern: Helene und Amalie. Eine seiner beiden Schwestern lebt mit ihrem Mann in Salvador da Bahia in der brasilianischen Provinz Bahia, wo der Schwager eine Zuckerrohrplantage betreibt
Ehefrau: Albertine Naeher geb. Mat
1839: Besuch der Vorschule der Polytechnischen Schule in Karlsruhe
1842: Polytechnische Schule Karlsruhe. Gründungsmitglied der Burschenschaft Teutonia.
1844: Studienreise zum Brückenbau in Frankreich
1847-1857: Ingenieur-Praktikant im badischen Staatsdienst
1847/1848: Wasser- und Straßenbauinspektion Karlsruhe
Februar 1848: Tätigkeit bei der Festungsbaudirektion in Rastatt
Juni 1849: Pforzheim
1852: bei verschiedenen Wasser- und Straßenbau-Inspektionen tätig, so in Baden-Baden, Bruchsal, Freiburg, Heidelberg, Lörrach, Mannheim, Stockach und Wertheim
1855-1860: Bezirksingenieurpraktikant bei der Großherzoglich-badischen Wasser- und Straßenbaudirektion in Pforzheim, zeitweise bei der Eisenbahn-Inspektion Pforzheim. Dann versetzt nach Mannheim, Offenburg, Freiburg und Karlsruhe.
1858: Baukondukteur, Bezirkspraktikant, Ingenieur II. Klasse
1862: Ernennung zum Ingenieur I. Klasse
1. Juni 1866: Friedrich Emil Theobald (Fritz) Naeher wird als drittes Kind in Freiburg geboren
1871: Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen
Mai-Dezember 1878: Salvador da Bahia, Brasilien
1881: Inspektor
1884: Ruhestand
1885: Straßburg
1890-1895: Heidelberg. Danach Dresden, wo er bis zu seinem Tod lebt
Veröffentlichungen :
Land und Leute in der brasilianischen Provinz Bahia. Leipzig 1881
Die alt-badischen Burgen und Schlösser des Breisgaues. Emmendingen 1884 (Unveränderter Nachdruck 1981)
Julius Naeher, Karl Christ, Die ersten germanischen Vertheidigungsbauten am Oberrhein, in: Bonner Jahrbücher 74 (1882), S. 1ff.
Die baulichen Anlagen der Römer in den Zehntlanden. Karlsruhe 1883
Die ersten germanischen Vertheidigungsbauten am Oberrhein [1884] [Mays (Brosch.) 20,21 RES] [Lesesaal]
Die Umgebung der Residenzstadt Karlsruhe. Karlsruhe 1884
Julius Naeher, Die Burgen, Schlösser und Städte des oberen Kraichgaues. Ein Beitrag zur Landeskunde. Karlsruhe 1885 (16 S., 7 Taf. Ill.) [B 5211-6]
Die deutsche Burg, ihre Entstehung und ihr Wesen, insbesondere in Süddeutschland. Berlin 1885
Die Burgen in Elsass-Lothringen. Ein Beitrag zur Kenntniss der Militär-Architectur des Mittelalters. Strassburg 1886
Die Burgen der rheinischen Pfalz. Straßburg, 1887 (Fallot-Burghardt, Willi (Hg.), Die Burgen der rheinischen Pfalz – Ein Beitrag zur Landeskunde und mittelalterlichen Kriegsbaukunst von Julius Naeher. Kaiserslautern, 2001 (Vollständiger Nachdruck der Ausgabe mit 14 doppelblattgrossen lithographischen Tafeln aus dem Jahr 1887))
Die römischen Militärstrassen und Handelswege in der Schweiz und in Südwestdeutschland. 1888
Panorama vom Aussichtsturm des Heiligenbergs bei Heidelberg. Aufnahme und Autographie von J. Naeher, Bauinspektor a. D. Dem Odenwaldklub in Heidelberg gewidmet vom Verfasser. Verlag Edmund von König, Heidelberg (ca. 1890)
Julius Näher, Die Panorama von der Molkenkur und dem Koenigstuhl bei Heidelberg / Aufn. und Autographie von J. Naeher. Heidelberg [ca. 1890] (1 Faltbl.: nur Ill.)
Julius Naeher, Die Baudenkmäler der unteren Neckargegend und des Odenwaldes [1]. – Die Umgebung von Heidelberg : Handschuhsheim, Dilsberg, Neckarsteinach, Hirschhorn mit Erschheim, Schönau, Stolzeneck und Eberbach ; archäologische Studien, Aufnahmen und Autographien. Heidelberg 1890-1893 (6 S., 8 Bl. überw. Ill.)
Julius Naeher, Baudenkmäler aus der Umgegend von Heidelberg, des Odenwaldes, in Unterbaden [2], in: Heidelberger Familienblätter, Jg: 1890, 1891, 1893
Julius Naeher, Panorama von dem Luftkurort Kohlhof bei Heidelberg / Aufn. von J. Naeher. [s.l.], [ca. 1891] (1 Faltbl. nur Ill.) [A 2740-6]
Die militärarchitektonische Anlage der Ritterburgen der Feudalzeit, in: Süddeutsche Bauzeitung. Dachau 1893
Schloss und Stadt Heidelberg vor der Zerstörung. Heidelberg 1895
Julius Naeher, Die Burgenkunde für das südwestdeutsche Gebiet. München 1901 [L 3373-19 ]
Julius Naeher, Die Burgenkunde fuer das Suedwestdeutsche Gebiet. Muenchen 1901. – Frankfurt a.M.: Weidlich, 1979
Julius Näher, Panorama des Odenwaldgebirges vom Weissestein bei Heidelberg / Aufn. u. Autographie von J. Naeher. [s.l.], o. J.. (1 Faltbl.: nur Ill.) [A 2740-7]
Literatur:
Cathiau, Julius Näher, in: Badisches Museum, Beilage der Badischen Landeszeitung Nr. 43, Mai 1911
Hermann Ernst Maier, Julius Naeher, ein Pionier praktischer Heimatkunde, in: Die Pyramide, Wochenschrift zum Karlsruher Tagblatt, Jg. 29, 19. Juli 1936, S. 113-115
C. A. Hoffmann, Eine überraschende Entdeckung (Julius Naeher I-V), in: Karlsruher Burschenschaft Teutonia, Nachrichtenblatt Nr. 2/1968, 3/1968, 1/1969, 2/1969 und 2/1971
Bibliographie der badischen Geschichte, 9. Band (Reg.-Band), Stuttgart 1984, S. 184 et passim
Dankwart Leistikow, Julius Ernst Naeher (1824-1911), der Burgenforscher Südwestdeutschlands, in: Forschungen zu Burgen und Schlössern. Band 1. München, Berlin 1994, S. 169-187
Christoph Timm, Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet. Ubstadt-Weiher 2004