
*6. Dezember 1864 Heidelberg
† 17. Oktober 1936 Gut Lambelhof in der Ortslage Kraimoos in Bernau am Chiemsee
Journalist, Kritiker, Erzähler, Dramatiker, Offizier im hessischen Militärdienst
gebürtiger Deutsch-Russe
Vater: Großkaufmann und erblicher Ehrenbürger in Odessa
um 1900 vielgelesener Unterhaltungsschriftsteller mit häufig nationalistischen Romanen aus Offizierskreisen. Führend im deutschen Bergroman.
Angehöriger der Corps Teutonia Berlin (1883) und Teutonia Göttingen (1929)
Mitglied im Reichsverband Deutscher Schriftsteller e.V., Mitglied de s NS Kraftfahrerkorps, Mitglied der NSDAP, Mitglied der Reichsschrifttumskammer
1871-1882 Volksschule (bis 1875), Gymnasium (Primareife 1882) Heidelberg
1876: die Familie erhält die deutsche Staatsangehörigkeit
1882: verläßt das Gymnasium nach der Obersekunda mit der Primareife. Stud. ein Semester lang in Leipzig, Berlin und Göttingen Nationalökonomie, Philosophie und Geschichte.
1883: bricht das Studium ab und beginnt eine militärische Laufbahn beim Leibgarderegiment in Darmstadt, wo er nach drei Jahren als Reserveoffizier verabschiedet wird
1885: Leutnant
1886-1988: stud. Geschichte an der Universität Heidelberg
1888-1891 Volontär bei der Straßburger Post (reichsländische Ausgabe der Kölnischen Zeitung), ab 1888 freier Schriftsteller in Berlin
1888/91: seine zweibändige Darstellung der „Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 in Europa“ erscheint
1890: freier Schriftsteller in Kleinmachnow bei Berlin
1891-1893 Feuilletonredakteur und Theaterkritiker bei der Neuen Preußischen Zeitung („ Kreuzzeitung“) Berlin
1890-1900: Ziegelhausen („Stratz-Häuschen“ am Hahnberg) als Sommer-Aufenthalt
1904: Gut Lambelhof in der Ortslage Kraimoos in Bernau am Chiemsee
1906: Heirat in Berlin mit Anna (Annie) Luise Klara , geb. Mittelstaedt (1869-1939), Dr. phil. Universität Heidelberg
im Ersten Weltkrieg: drei Jahre lang Mitarbeiter im Kriegspresseamt der Obersten Heeresleitung
August 1933: tritt dem Reichsverband deutscher Schriftsteller bei
> Rudolf-Stratz-Weg (Neuenheim, 1928 benannt, 1974 in Seitzstraße umbenannt)
> Rudolph-Stratz-Weg (Ziegelhausen, 1928 benannt)
Zitat :
„ Meine zufällige Heimatstadt Heidelberg hat an meinem Leben keinen Anteil“ (Lebenserinnerungen II, S. 248)
Veröffentlichungen:
Rudolf Stratz, Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen / geschichtlich dargestellt von Rudolph Stratz. Heidelberg: Winter, 1888 (Die Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 in Europa / geschichtlich dargestellt von Rudolph Stratz ; 1) [B 4424-10::1]
Rudolf Stratz, Die Revolutionsereignisse des Sommers 1848 / geschichtlich dargestellt von Rudolph Stratz. Heidelberg: Winter, 1891 (Die Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 in Europa / geschichtlich dargestellt von Rudolph Stratz ; 2) [B 4424-10::2]
Alt-Heidelberg, du feine. Roman. 1902
Seine englische Frau. Roman. 1913
Du Schwert an meiner Linken. Ein Roman aus der deutschen Armee. Stuttgart, Berlin 1913
Rudolf Stratz, Wie’s zum Weltkrieg kam. Berlin: Dt. Schriftenverl., [ca. 1918] [B 2529-612::[4,1-20]]
Rudolph Stratz, Schwert und Feder. Erinnerungen aus jungen Jahren. (Scherl). Berlin 1925 ((StBHD))
Das deutsche Wunder. Berlin 1916, Stuttgart 1930. (Aus dem Vorwort des Autors: “ Aber ein Anderes glaubte ich, jetzt schon schildern zu dürfen. Gerade jetzt. Das, Was vor uns Allen noch inmitten aller Siege, als ein unheimliches Rätsel steht: Wie kam es, daß auf einmal gegen uns der Haß eines Irrenhauses über die ganze Erde aufflackerte? Wie kam es, daß hysterische Lüge die Druckerschwärze der fünf Weltteile in schwarzen Eiter verwandelte? Daß russische Große ihre Ehrenwörter gegen uns wie Zahnstocher zerknickten? Daß ein Bandit nackt, mit dem Dolch in der Faust, hervortrat und sich mit pathologischem Grinsen als der Verbündete jenseits der Alpen vorstellte? Daß Japanese und Bur einträchtig wie ein paar Schlächterhunde Deutschland an die Gurgel sprangen?… Deutschland braucht zu seiner Gesundheit Helden. Sie sind das Eisen in unserem Blut. Nun hat es Helden! Das erste und hehrste Vorrecht des Dichters ist es, den Helden zu besingen. So sei es mir vergönnt von Deutschland zu sagen und wie es, als ein Wunder vor sich selbst und mehr noch vor seinen Feinden im Kampf gegen die Menschheit der Menschheit Würde wahrte. „) http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/dms/werkansicht/?PPN=PPN683538977&PHYSID=PHYS_0005
Frankreich. Vortrag von Rudolph Stratz (Verlag: Kriegs-Presse-Amt). Berlin 1917 [Aus einer Reihe von Kriegspropagandavorträgen des Schriftstellers Rudolph Stratz] https://de.wikisource.org/wiki/Frankreich_(Vortrag_von_Rudolph_Stratz )
Frauenlob. Der Roman eines jungen Mannes. 1926
Mein Schaffen. 1928
Rudolf Stratz, Der Weltkrieg. Ein deutsches Volksbuch von dem Weltgeschehen 1914 – 1918. Scherl / Berlin 1933
Volk in Wehr. Berlin 1933
Lebenserinnerungen I, II
Rudolf Stratz, Reisen und Reifen : der Lebenserinnerungen zweiter Teil. Berlin: Scherl, 1926 [G 7593-9 B]
Grischa der Geiger. Leipzig 1936
https://de.wikisource.org/wiki/Rudolph_Stratz (Werksverzeichnis)
https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/stratz.html (Projekt Gutenberg)
Literatur:
Hans Altenhein, Am Puls der Zeit. Rudolph Stratz (1864–1936), in: Aus dem Antiquariat. NF 14, Nr. 3, 2016, S. 128–133
Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, 6. stark vermehrte Auflage. (Reclam) Leipzig 1913. Band 7, S. 110
Michael Buselmeier, Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Stadtgeschichte im Gehen, 3. Aufl.. Heidelberg 2007, S. 19
Arno Erhard, „Führend im deutschen Bergroman“ – Der Schriftsteller Rudolf Stratz vor 120 Jahren geboren, in: RNZ, 31. 12. 1984
Reinhard Hoppe, 750 Jahre Ziegelhausen. Heidelberg 1970, S. 103
Marcel Krings, Burschen, Schloss und Vaterland. Heidelberg als Nationalsymbol in der deutschen Literatur zwischen 1870 und 1945 , in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 53-69
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 108
Clemens Siebler, Stratz, Rudolf Heinrich Karl, in: Badische Biographien, NF Bd. 5, hg. v. Fred. L. Sepaintner, Stuttgart 2005, S. 271-274