Eleonore Marianne Sterling, geb. Oppenheimer
*10. März 1925 Heidelberg
†27. Dezember 1968 Ebersteinburg bei Baden-Baden
Politologin
Großvater: Bernhard Oppenheimer (*1849 Dossenheim, †1930 Dossenheim), Kaufmann, Gründer der von ca. 1880 bis 1937 bestehenden Futtermittelhandlung Oppenheimer in Dossenheim
Vater: Sally Oppenheimer (*1886 Dossenheim, 1940 nach Gurs verschleppt, †1942 Pau bei Gurs)
Mutter: Flora Ross Oppenheimer, geb. Beer (*1895 Sinsheim, 1940 nach Gurs verschleppt, †1940 Gurs)
Pestalozzischule Heidelberg
Realgymnasium Heidelberg
1938: flieht zu Verwandten in die USA
studiert an der Columbia Universität New York, dann an der New School for Social Research bei Franz Neumann
1947: Heirat mit Aaron Cecil „Shep“ Sterling (1924-1988, gesch. 1955)
1949: Dissertation an der Columbia Universität in New York (über Antisemitismus in Deutschland von 1789-1819)
Rückkehr nach Deutschland. Wird an der Universität Frankfurt am Main bei Max Horkheimer mit einer Studie zur „Frühgeschichte des Antisemitismus in Deutschland (1815-1850)“ promoviert.
1959: erhält den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland
1968: wird als Professorin für Politische Wissenschaften an die Pädagogische Hochschule Osnabrück berufen
2018: die Edisonstraße in der Heidelberger Südstadt wird in Eleonore-Sterling-Straße umbenannt
- Januar 2020: Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus spricht Dr. Birgit Seemann, Sozial- und Politikwissenschaftlerin aus Frankfurt am Main, bei der Initiative Stolpersteine Dossenheim im Dossenheimer Rathaussaal über „Eleonore Sterling – deutsch-jüdische Kämpferin gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus“
2023: Birgitt Weinknecht und Susanne Himmelheber werden für die Stolperstein-Initiative einen Vortrag halten über „Eleonore Sterling, geborene Oppenheimer – die erste deutsche Professorin für Politikwissenschaft.“ (noch in Planung)
Veröffentlichungen:
Eleonore Sterling, Er ist wie du. Aus der Frühgeschichte des Antisemitismus in Deutschland (1815 – 1850). München: Kaiser, 1956. (WS/NY 8000 S838)
Eleonore Sterling, Der unvollkommene Staat. Studien über Diktatur und Demokratie. Frankfurt a. M.: Europ.Verl.Anst., 1965
„Geschichte der Juden in Deutschland“ (1966)
„Das gespaltene Gottesvolk“ (1967)
Eleonore Sterling, Judenhaß : die Anfänge des politischen Antisemitismus in Deutschland (1815 – 1850) Überarb., korrigierte u. erw. Aufl. Frankfurt am Main: Europ. Verl.-Anst., 1969 (69 A 907)
Eleonore Sterling, Kulturelle Entwicklung im Judentum von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Wuppertal: Brockhaus, 1969 (Schriftenreihe für christlich-jüdische Begegnung ; 2) (2008 R 1076)
Literatur:
Norbert Giovannini, Frank Moraw (Hg.), Erinnertes Leben. Autobiographische Texte zur jüdischen Geschichte Heidelbergs. Heidelberg 1998
Norbert Giovannini, Claudia Rink, Frank Moraw, Erinnern, Bewahren, Gedenken. Die jüdischen Einwohner Heidelbergs und ihre Angehörigen 1933-1945. Biographisches Lexikon mit Texten. Hg. vom Förderkreis Begegnung. Heidelberg 2011
Birgit Seemann, „Die Freiheit ist immer ein Wagnis“. Zum 40. Todestag von Eleonore Sterling, in: TRIBÜNE. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums 47 (2008), S. 184-191
Birgit Seemann, Ein „feather weight champion Cassius Clay“. Eleonore Sterling (1925–1968). Deutsch-jüdische Kämpferin gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. (Reihe: Widerständige Frauen; Bd. 16). Lich/Hessen 2013 [2018 A 11760]
Birgit Weyel, Sterling, Eleonore, geb. Oppenheimer, in: Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. I. A. der Frankfurter Historischen Kommission hg. v. Wolfgang Klötzer. Bearb. v. Reinhard Frost u. Sabine Hock. Bd. 2: M–Z. Frankfurt/M. 1996, S. 431
http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_ak_sterling_eleonore_01
http://www.edition-av.de/buecher/sterling.html
https://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-dossenheim-in-der-ns-zeit-die-familie-oppenheimer-wurden-schikaniert-vertrieben-ermordet-_arid,333784.html